Franz Hauer

Schuhmachergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1905    † 1944

 

Lebenslauf

Franz Hauer wurde am 28.1.1905 in Wien geboren. Er arbeitete als Schuhmachergehilfe und Maschinenarbeiter. 1923 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich, dem Republikanischen Schutzbund und der freien Gewerkschaft an.

Mitglied der KPÖ, ein Jahr Kerker, Teilnahme an Funktionärsbesprechungen

1934 trat Franz Hauer der KPÖ bei. 1938 wurde er wegen kommunistischer Betätigung mit einem Jahr Kerker bestraft. Er bezahlte Mitgliedsbeiträge, warb für die KPÖ und nahm an Funktionärsbesprechungen teil.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 9. 11. 1942 wurde Franz Hauer verhaftet, und am 27. 11. 1943 gemeinsam mit Therese Klostermann, Michael Heindl, Franz Heindl, Franz Anderle und Maximilian Schrems (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 13.3.1944 erfolgte im Landesgericht I in Wien seine Hinrichtung.

Aus dem Urteil

„Nachdem Hauer aus der Haft entlassen war, setzte er sich erneut mit Rudolf Zettler in Verbindung und kam auch mit dem inzwischen verstorbenen kommunistischen Funktionär Rudolf Horinek häufig zusammen, den er ebenfalls von seiner früheren kommunistischen Tätigkeit her kannte. Auf Veranlassung des Horinek gewann er im Jahre 1939 die Angeklagte Klostermann für die KP und machte sie mit ­Rudolf Zettler bekannt. (…) Franz Hauer hatte schon vor dem Anschluss der Alpen- u. Donaugaue mit dem kommunistischen Funktionär Zettler zusammengearbeitet und kommunistische Flugschriften verbreitet, war ­wegen kommunistischer Betätigung 1937 und dann wieder 1938 bestraft worden, hat sich aber bereits 1939 zusammen mit seinem frührern Tat­genossen Zettler erneut rührig für die KPÖ bis zu seiner Verhaftung am 9. November 1942 eingesetzt.“

Denkmal

Sein Name steht auf dem 1954 von der KPÖ gestifteten Denkmal am Atzgersdorfer Friedhof (Wien 23, Reklewskigasse 25; 4-10).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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